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Wanderung: Hohe Köpfe - Wanderung im Grenzbereich

Tourdatum: Mittwoch, 06. Oktober 2010


Quelle: map.geo.admin.ch

Der im Titel erwähnte Grenzbereich ist mehrdeutig zu verstehen, denn zum einen bewegte ich im Grenzgebiet zwischen Liechtenstein und Österreich, zum anderen stieß ich auch an meine körperlichen Grenzen, hatte ich doch gut 2200 Höhenmeter zu überwinden und immerhin ca. 28 km zurückzulegen.

Begonnen habe ich die Tour morgens in Steg, wo ich das Auto abstellte und links der Samina den rot-weißen Weg Richtung Amerlügen/Frastanz wählte. Dieser Weg ist schon im Tourbericht von Ebse erwähnt. Auf Karten ist diese Wegführung (noch) nicht verzeichnet. Nach kurzer Strecke auf einem befestigten Fahrweg biegt der Weg rechts ab, führt an einem Kuhstall vorbei hinunter zur Samina (die auf der Karte auch als Stägerbach bezeichnet wird). In der Folge läuft man sehr lange auf der linken Seite des Bachs entlang und überquert am Falleck die Liechtensteiner-Österreichische Grenze und dann auch den Bach.

Weiter ging es dann bis zur Plankafur Bruck, wo ein Weg zur Gavadura Alpe (manchmal auch Gaviduraalpe genannt) abzweigt. Sobald man dort an der Alp aus dem Wald tritt, sollte man sich am besten rechts am Waldrand halten. Ich hingegen habe Kurs auf die Alphütte genommen und folglich keine Markierungen mehr gefunden. Nach ein wenig Herumsuchen nach dem richtigen Weg fand ich ihn schließlich. Über die Bazora Alp gelangte ich auf die Gurtisspitze, welche zwar nicht sehr hoch ist, aber aufgrund ihrer exponierten Lage doch einen prächtiges Panorama zu bieten hat. Weiter ging es dann über den Zäwasheilspitz und den Spitztälespitz zu den Hohen Köpfen. (Ich hatte eigentlich noch vor, auf den Goppaschrofen zu steigen, entschied mich aber an der Verzweigung (ca. 1580 m) östlich der Spitztäle-Jagdhütte aus Zeitgründen anders.)

Der Weg zu den Hohen Köpfen erinnerte mich teilweise an den Fürstensteig, ist jedoch deutlich exponierter und viel schmaler. Allerdings sind die meisten exponierten Stellen mit Drahtseilen entschärft. Für Nichtschwindelfreie ist der Weg aber definitiv nichts.

Nach kurzer Rast auf den Hohen Köpfen geht's dann neben dem Grat weiter, bis der Weg nach Osten zur Galinaalp abzweigt. Eine Alternative wäre hier gewesen, nach Westen weglos Richtung Zigerberg Alp abzusteigen, um dort auf einen Weg zu gelangen, der wieder zurück ins Saminatal führt. Ich entschied mich "für die dunkle Seite des Grats", da ich auch beim einem Abstieg nach Westen nicht lange in der Sonne gewesen wäre: Das Saminatal lag schon lange im Schatten (scheint dort überhaupt je einmal die Sonne?). Der Abstieg zur Galinaalp ist durch die Serpentinen im oberen Teil recht einfach, im unteren Teil hat man manchmal Probleme, die Markierungen zu finden. Man gelangt somit zu Galinaalphütte, an der ein Wegweiser den Weg nach Süden weist. Der nun wieder gut markierte Weg steigt stetig an bis zum Punkt 1817. Diesen überquert man in grader Linie (nach rechts (Westen) würde man zum Galinakopf kommen). Ich stieg also weiter ab, verscheuchte (unbeabsichtigt) noch eine Gruppe Hirsche und gelangte weglos durch den Wald abkürzend zur Innergampalpe. Dort ging ich auf dem ansteigenden Fahrweg weiter nach Süden, lauschte den röhrenden Hirschen (oder auch den Jägern, die diesen Laut imitierten) und musste den Fahrweg kurz vor der Mattleralpe verlassen, um auf einem Fußweg weiter zum Mattajoch aufzusteigen. Im fahlen Licht der Stirnlampe erreichte ich kurz hinter der auf dem Grat verlaufenden Grenze den Fahrweg nach Malbun. In sicherer Entfernung von der Alp Guschg und der Sennenpuppe (Sennentuntschi) näherte ich mich wieder der Zivilisation und hatte Glück: Zwei jüngere Forstarbeiter kamen mit dem Auto vorbei und nahmen mich bis zu meinem Auto in Steg mit.

Fazit: Eigentlich war das eine Anderthalbtagestour. Nach etwa 12 Stunden Wegzeit, 2200 Höhenmetern und 28 km war ich dann doch ziemlich kaputt. Beim nächsten Mal würde ich zum einen nur durch das Saminatal hinunter nach Frastanz laufen und mit dem Bus zurück nach Buchs fahren, zum anderen würde ich die Hohen Köpfe von Gurtis aus besteigen.

Gregor Olawsky