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Wanderung: Steg - Valüna - Alp Gritsch - Nospitz- Alp Pradamee - Steg

Tourdatum: Sonntag, 06. Juni 2010


Quelle: map.geo.admin.ch

Das Wetter war hervorragend, und so wollte ich den Tag zu einer kleinen Runde nutzen. Da der Schnee eine Besteigung der beiden Grauspitzen zur Zeit noch schwierig gestaltet, dachte ich daran, einmal die tiefer liegenden Wege auszukundschaften.

Zunächst ging ich von Steg (1303 m) durchs Saminatal bis zur Alp Valüna (1409 m), wo ich mir ein kleines Frühstück genehmigte. Frisch gestärkt machte ich mich weiter auf den Weg, verließ aber die Straße, die weiter zur Alp Gritsch führt, und bog direkt nach dem Bach, der über die Straße fließt, nach links ab, um über den Rettaweg zur Alp Gritsch (1900 m) zu gelangen. Dieser Weg ist zwar ein wenig steiler, aber auch viel kürzer und interessanter als die Straße. Zudem kann man hier morgens und abends mit etwas Glück Gemsen antreffen. Ich hatte diesmal aber kein Glück. An der Alp Gritsch vorbei ging es dann zur Abzweigung, an der man sich zwischen Pfälzerhütte (rechts) und Tälihöhi (links) entscheiden muss. Da im Aufstieg zur Pfälzerhütte noch Schnee lag, entschied ich mich für die Tälihöhi, zumal ich das letzte Mal vor einigen Jahren diese Richtung eingeschlagen hatte. Dorthin gelangte ich über drei oder vier weniger kritische Schneefelder.

Auf der Tälihöhi (2085 m), einem Gras"gipfel" machte ich kurz Rast und entschied mich, kurz dem Silberhorn (= Hubel, 2150 m) einen Besuch abzustatten. Ein richtiger Berg ist das (trotz Gipfelkreuz und -buch) eigentlich nicht, eher ein Vorgipfel des Augstenbergs, jedoch hat man auch von dort einen schönen Blick hinab über das Vaduzer Täli nach Malbun. Nach einem Blick auf meine Karte entschied ich mich, ein zweites Mal Richtung Tälihöhi zu gehen, diesen Hügel zu überqueren, um weiter zum Nospitz (2091 m) zu gelangen. Obwohl die Karte keinen durchgehenden Weg zum Gipfel verzeichnet hatte, so fand ich doch nur knapp 100 m nach der Tälihöhi einen aufgetretenen Weg, der mich direkt zum Gipfel führte. Auch von konnte ich einen schönen Ausblick genießen.

Doch nun: Wie weiter? Zurück ist immer langweilig, das Vaduzer Täli ist (im Sommer) ebenfalls recht uninteressant. Folglich versuchte ich einen Weg über die Bärenlöcher zur Alp Pradamee zu finden, wofür ich bis zu einer Abzweigung wieder Süden zurücklaufen musste. Ich folgte weiter dem Pfad, der dann aber auf einer kleinen Lichtung zwischen den Legföhren völlig überraschend endete. Ich musste umkehren und versuchte anschließend mein Glück ein gutes Stück tiefer am Hang, wo ich nach kurzer Zeit einen Schlauch entdeckte, der quer durch die Legföhren verlief und für den extra und ganz frisch eine ca. 1,5 m breite Schneise geschlagen worden ist. Das war zwar an und für sich kein Weg, aber immerhin eine gute Möglichkeit den Schutzwall aus Legföhren zu durchschreiten.

So gelangte ich auf einen Sattel und bewegte mich darauf weiter Richtung Norden, bis ich auch dort wieder auf einen Weg stieß. Die auf der Swisstopo-Karte verzeichneten Wege sind hier mit Vorsicht zu genießen, denn mal fand ich Wege, wo keine eingezeichnet sind, mal gab es keine, wo welche auf der Karte zu finden sind. Vorbei an den Bärenlöchern (ca. 1800 m) (ich fand eigentlich nur eines) stieg ich steil ab zur Alp Pradamee (1710 m), warf nochmals einen Blick zum Nospitz, der von hier unten weit imposanter aussieht, als noch von der Tälihöhi, und stieg noch weiter hinab zum Malbunbach, an dessen Südwestufer ich bzw. nach einer Überquerung des Bachs Nordostufer ich zurück an meinen Ausgangspunkt in Steg gelangte.

Fazit: Nette Wanderung, die sich für den Frühsommer eignet, wenn anderswo noch Schnee liegt. Auch Familien ist der Weg zu empfehlen, wenngleich der weglose Teil (etwa vom Nospitz bis zur Alp Pradamee) kleineren Kindern kleinere Probleme bereiten könnte.

Gregor Olawsky