Dörfer, Siedlungen und Städte/Guscha | schwarz auf weiß |
Zur Geschichte der Walsersiedlung Guscha
Die Siedlung Guscha bildet einen Überrest der ehemaligen Walsergemeinde "Am Berg". Sie setzte sich zusammen aus Stürvis, Vatscherinerberg sowie Rofels, Bovel und Guscha. Die Besiedlung von Guscha, damals Mutzen genannt, erfolgte wahrscheinlich von Stürvis aus. Die abgelegene Siedlung Stürvis wurde um 1629 verlassen. Nach einem Bundesgerichtsentscheid vom 11. März 1897 endete ein entscheidender Rechtsstreit zwischen Maienfeld und den Guschnern, welche dabei vom nachmaligen ersten Bündner Bundesrat Dr. Felix Calonder vertreten wurden. Die Siedlung Guscha bildete seit jenem Tag einen integrierenden Bestandteil der Einheitsgemeinde Maienfeld.
Die Walser auf der Guscha führten ein einfaches und genügsames Leben mit Selbstversorgung. Sie lebten in Großfamilien mit nicht selten zehn und mehr Kindern. Ende des Jahres 1969 haben die letzten Einwohner den sonnigen Wohnsitz auf Guscha verlassen und sind ins Tal gezogen. Ihre Wohnstätten und privaten Güter im Umfang von 16 ha haben die beiden Familien Mathis und Andreas Just dem Bund als Sicherheitszone für den Waffenplatz St. Luzisteig abgetreten.
Im Frühjahr 1974 wurde der Verein Pro Guscha gegründet. Ziel und Zweck des Vereins ist die Erhaltung der alten, kulturhistorisch wertvollen Walsersiedlung Guscha oberhalb der St. Luzisteig bei Maienfeld. Es ist dem Verein gelungen, die Siedlung vor dem Zerfall zu retten, und neues Leben ins Dörfli zu bringen. Noch ist aber viel zu tun, bis Guscha wieder im alten Glanz erstrahlt. So ist der Verein mit Hilfe der Gewerbeschule Chur daran, die alte Säge im Guschatobel wieder in Gang zu setzen. Eine permanente Aufgabe ist der Erhalt der Gebäulichkeiten und damit die Sicherstellung der bisherigen Sanierungsarbeiten.